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Begegnung ermöglicht Integration

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Der Integrationsausschuss der Gemeinde, eine Freundesrunde von Freiwilligen sowie die Caritas hatten in den Pfarrsaal geladen. Für die knapp 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab es ausführliche Informationen ebenso wie die Möglichkeiten, Fragen zu stellen und sich selbst einzubringen. Entscheidend ist, dass Asylwerber aus anderen Kulturen neben einer freundlichen Begrüßung auch die Chance erhalten, mit unserer Kultur und Lebensweise vertraut zu werden.

 

Darauf verwies die Integrationsexpertin und Dr.-Toni-Russ-Preisträgerin Eva Grabherr aus Höchst. „Asylbewerber sollen nicht den Eindruck erhalten, dass sie ins Paradies gekommen sind. Für gute Integration ist neben unserer Bereitschaft auch viel Eigenleistung erforderlich.“

Flüchtlinge in Höchst

Die Fragen waren in Gruppen ermittelt worden, nachdem  Fachleute zuvor Fakten dargelegt und manche Falschmeldungen richtiggestellt hatten. In Vorarlberg ist Integration seit Jahren ein wichtiges Thema, wie Eva Grabherr erläuterte. An die Erfahrungen lässt sich anknüpfen, auch wenn traumatisierte Kriegsflüchtlinge natürlich zusätzliche Herausforderungen bedeuten.

In Vorarlberg werden derzeit 2.500 Asylbewerber betreut, die Zahl ändert sich laufend. Höchst hatte zum Stichtag 26 Flüchtlinge aufgenommen, weitere Wohnräume werden vorbereitet.

Höchsterinnen und Höchster, die einen Beitrag zur Integration von Kriegsflüchtlingen leisten möchten, können sich mit Ingrid Vogel vom Gemeindeamt in Verbindung setzen. Auch der Freundeskreis mit Barbara Grabherr-Schneider informiert gerne über Möglichkeiten zum ehrenamtlichen Engagement.

Wohnungen gefragt

Das größte Problem ist derzeit nach wie vor, Unterkünfte für Aslybewerber zu finden. Inzwischen langen in Vorarlberg vermehrt Flüchtlingsfamilien ein. Das berichtete Bernd Klisch von der Caritas. Die Caritas würde freie Wohnungen anmieten und sich um die Betreuung kümmern. So müssen Wohnungsbesitzer nicht befürchten, auf Kosten sitzen zu bleiben.

Deutschkurse

Wenn Kinder aus Syrien, Afghanistan oder Pakistan Kindergärten und Schulen besuchen, ist das auch dann selten ein Problem. „Wir haben seit 20 Jahren Erfahrungen mit Kindern, die am ersten Tag im Kindi kein Wort Deutsch sprechen“, berichtete eine engagierte Kindergartenpädagogin. Zudem sind die meisten Flüchtlinge voller Eifer darum bemüht, auch Deutsch zu lernen. Sie wissen, dass das eine Voraussetzung dafür ist, Ausbildung und Arbeit zu erhalten. Die Fachleute betonen aber, dass Kurse allein dazu nicht ausreichen. Sprachsicherheit vermittelt am besten der Umgang mit Nachbarn und heimischen Freunden.

Die rege Diskussion hatte bereits am gleichen Abend einen gewissen Erfolg. Zum Start waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefragt worden, ob sie sich in Sachen Asyl und Flucht gut oder kaum informiert fühlen. Als dieselbe Frage zum Abschluss gestellt wurde, war die Zahl der „sehr gut“ und „gut“ informierten deutlich angestiegen.

Fakten:

60 Millionen auf der Flucht

Weltweit befinden sich derzeit etwa 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Das berichtete Ernst Schedlberger vom Amt der Landesregierung. Davon sind aktuell 56.000 in Österreich registriert, bis zum Jahresende dürfte die Zahl auf 80.000 ansteigen. Vorarlberg betreut aktuell 2.500 Asylbewerber und erfüllt so die vorgeschriebene Quote.

Keine Gratishandys

Asylbewerber erhalten in Vorarlberg 240 Euro pro Monat. Niemand schenkt ihnen ein Smartphone oder ein anderes Handy. Bernd Klisch, Caritas: „Die meisten Flüchtlinge bringen ihr Handy aus ihrer Heimat mit.“

Dank für die Initiative

Der zuständige Landesrat Erich Schwärzler bedankte sich in Höchst für die Initiative. Aktuell sind laut seiner Aussage in 66 Gemeinden des Landes Flüchtlinge untergebracht. Bis Weihnachten sollten auch die restlichen 30 Asylbewerber aufnehmen.

Nicht problemlos

Die Aufnahme der Flüchtlinge stellt gewiss eine Herausforderung dar. Es gibt im Land nicht wenige andere Personen, die leistbaren Wohnraum benötigen. Dieses Thema darf nicht ignoriert werden, wie die Fachleute in Höchst betonten.

Thema Islam

Die meisten Flüchtlinge bekennen sich zum Islam. Kontakte zu Höchstern mit türkischen Wurzeln sind wegen der Sprachprobleme kaum möglich. Eine Muslima berichtete, dass etliche Asylbewerber aber das Freitagsgebet besuchen.

Beschäftigung

Die meisten der Flüchtlinge aus Syrien haben einen relativ guten Ausbildungsstand. Für sie dürfte die Arbeitssuche deshalb einfacher sein als für Menschen aus Afghanistan.Nachbarschaftshilfe im Ausmaß von 31 Stunden pro Monat ist über Vermittlung der Caritas auch für Asylwerber möglich.

 


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